Absurd - Sieben Tage des Feuers

Am ersten Tag, zur Morgenstunde,
ist der Mensch im Alptraum erwacht.
Am Horizont scheint als Fanal
Der Atomblitz in strahlender Pracht.

Am zweiten Tag, aus gespalt(e)nem Atom,
regnet Feuer auf die Erde herab.
Die Welt versinkt im Flammenmeer,
wird zum nuklearen Massengrab.

Was Gott erschuf in sieben Tagen
Soll in sieben Tagen untergehen
Asche zu Asche und Staub zu Staub
Wir machen die Schöpfung ungeschehen!

Am dritten Tag, die ganze Zeit,
rast eine Schockwelle um die Welt.
Kein Stein mehr auf dem andern bleibt,
das Menschenwerk zu Staub zerfällt.

Am vierten Tag, ganz unsichtbar,
dringt der Tod in jede Zelle ein.
Wer jetzt noch atmet stirbt qualvoll,
das Fleisch verfault auf seinem Gebein.

Was Gott erschuf in sieben Tagen
Soll in sieben Tagen untergehen
Asche zu Asche und Staub zu Staub
Wir machen die Schöpfung ungeschehen!

Am fünften Tag, als Leichentuch,
verdecken Aschewolken das Licht.
Die Sonne ist fortan wie ausgelöscht,
kein Strahl die Finsternis durchbricht.

Am sechsten Tag, in Totenstille,
verglühen die Feuer in ewiger Nacht.
Der Planet erfriert in Kälte und Eis,
erstarrt in des Todes‘ Allmacht.

Was Gott erschuf in sieben Tagen
Soll in sieben Tagen untergehen
Asche zu Asche und Staub zu Staub
Wir machen die Schöpfung ungeschehen!

Am siebten Tag, nach dem Inferno,
ist die totale Vernichtung vollbracht.
Als hätte es nie Leben auf Erden gegeben,
die Schöpfung wurde rückgängig gemacht.